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Die Geschichte


Die Geschichte des Sudan reicht bis in die Pharaonenzeit zurück. Für das alte Ägypten war Nubien als Lieferant von Gold und Sklaven von Bedeutung; mit Beginn der 12. Dynastie (1991–1785 v. Chr.) wurde es dem ägyptischen Kernland einverleibt. Als Folge der Auflösung des Neuen Reiches vom 12. Jahrhundert v. Chr. an entstand in Nubien im 9. Jahrhundert v. Chr. der Staat Kusch, der bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. bestand. In den Jahren 712–664 v. Chr. beherrschte Kusch die „kuschitische Dynastie“ von ganz Ägypten.


Etwa zeitgleich mit der Christianisierung der Region bildeten sich bis zum sechsten Jahrhundert n. Chr. die drei nubischen Königreiche Nobatia, Makuria und Alodia heraus. 651 schloss das inzwischen von islamischen Arabern beherrschte Ägypten mit Nubien einen Friedensvertrag; er begründete bis zum 14. Jahrhundert relativ stabile Beziehungen. Im Zentralsudan entstanden die Sultanate Darfur und Sannar, die bis ins 18. Jahrhundert Bedeutung hatten. Nach der Christianisierung und der Entstehung christlicher Königreiche wurde der Sudan – mit Ausnahme des Südens – zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert islamisiert.


Reich von Kusch


Zur Zeit der ägyptischen Pharaonen und in der Antike war die Region des heutigen Sudan als Obernubien bekannt.


Es gab schon früh Verbindungen zum nördlichen Ägypten und sogar bis nach Griechenland. Begünstigt wurde das durch die geografische Lage am Oberlauf des Nils. Hier existierte einst das Königreich von Kerma, der älteste bekannte schwarzafrikanische Staat, der seinen Herrschaftsbereich bis zur Südgrenze Ägyptens ausdehnen konnte, im 2. Jahrtausend v. Chr. aber von den Pharaonen zurückgeschlagen wurde.


Vermutlich ab 1080 v. Chr. (spätestens aber ab 750 v. Chr.) bis zum 3. Jahrhundert besteht hier das Reich Kusch. Hauptstadt war zunächst Napata, später dann Meroe. Das Reich kann auf eine starke Militärmacht und große Goldfunde aufbauen.


Um 700 v. Chr. erobert Kusch Ägypten und stellt dort die 25. Dynastie der (nubischen) Pharaonen.



Christianisierung und Islamisierung



Zwischen dem fünften und sechsten Jahrhundert etabliert sich das Christentum, ausgehend vor allem vom koptischen Ägypten, aber zum Teil auch vom heutigen Äthiopien und von Byzanz, in nördlichen und östlichen Teilen des Sudan. Es entstehen die christlichen Königreiche Alwa, Makuria und Nobatia, von denen Makuria das bekannteste ist. Ab 640 n. Chr. verbreitet sich der Islam im Norden durch arabische Händler. Die Ansiedlung und Vermischung arabischstämmiger und indigener Bevölkerung führt im Laufe der Zeit zu einer Arabisierung des Gebiets und einem starken Einflussverlust des Christentums. Dennoch können sich christliche Königreiche in Nubien bis ins 14. Jahrhundert halten. Ab dem 16. Jahrhundert werden auch einige südsudanesische Volksgruppen muslimisch. Der Großteil des Südens bleibt jedoch bis ins 20. Jahrhundert animistisch.


Zur weiteren Ausbreitung des Islam trägt das islamische Sultanat von Sennar (1504–1821), auch Schwarzes Sultanat genannt, bei. Unter seinem Einfluss kommt es zur Arabisierung und Islamisierung verschiedener indigener Völker im Sudan. Es gibt jedoch auch Entwicklungen wie bei den Bedscha, die in den Bergen des Roten Meeres siedeln. Sie behalten trotz Konversion zum Islam und Mischehen mit arabischen Einwanderern eine abgegrenzte eigene Kultur.


Das mächtige Sultanat in Darfur, auch Fur-Sultanat genannt, besteht vom 16. Jahrhundert bis zur Eroberung durch türkische Besetzer 1874 und nimmt anders als das Fung-Reich eine Schlüsselrolle im transafrikanischen Handel ein. Es wird dann unter Ali Dinar nach Ende der Mahdi Herrschaft 1898 wiederhergestellt und bleibt bis ins Jahr 1916 bestehen.



Besetzung und Kolonialzeit



Osmanisch-ägyptische Besetzung



Im frühen 19. Jahrhundert begannen die Khediven, die osmanischen Vizekönige von Ägypten, den Sudan zu erobern. Entlang des Nils stießen sie immer weiter nach Süden vor. 1820 wurde die heutige Hauptstadt Khartum von ihnen als Militärlager gegründet. 1821 wurde das Sultanat von Sannar von türkisch-ägyptischen Truppen unter Führung Ismael Kamil Paschas, des Sohns Muhammad Alis, erobert. Nach der Eroberung wurde sofort damit begonnen schwarze Sklaven zu rekrutieren. Am 13. Juni 1821 wurde die Hauptstadt der Fung Sannar erobert. Nach Dongola wurde das Königreich Darfur erobert und schließlich 1871 mit der Provinz Äquatoria die zentralafrikanischen Seen erreicht.


Um die Verwaltung in den besetzten Gebieten zu organisieren und dem Sklavenhandel ein Ende zu setzen, schickte die ägyptische Regierung in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts Europäer in den Sudan. Charles George Gordon wurde so 1874 zum Gouverneur von Äquatoria und dann des gesamten Sudan ernannt.



Mahdi-Aufstand



Ab 1881 konnte sich die Bewegung des sudanesischen religiösen Führers Muhammad Ahmad (genannt al-Mahdi – der von Gott geleitete) durchsetzen. Ägypten, das seit 1882 durch Großbritannien besetzt war, zog sich aus dem Sudan zurück. Diese Phase wird auch als Mahdi-Aufstand bezeichnet. Am 26. Januar 1885 fiel die Hauptstadt Khartum in die Hand des Mahdis. Gouverneur Gordon wurde dabei getötet. Der Mahdi gründete in Omdurman, am anderen Nilufer von Khartum, eine neue Hauptstadt, wo er am 12. Juni 1885 starb. Der Mahdi-Nachfolger, Kalif Abdallahi ibn Muhammad, errichtete einen Staat der sich von Darfur im Westen bis Suakin im Osten (ohne die Stadt selbst) und von Dongola im Norden bis Bahr al-Ghazal im Süden erstreckte. Das Kalifat von Omdurman bildete die erste nationale sudanesische Regierung. Die Schari'a regelte alle Bereiche des menschlichen Daseins. Abdallahi ibn Muhammad wurde erst 1898 durch ägyptische Truppen unter dem britischen General Lord Horatio Herbert Kitchener in der Schlacht von Omdurman(Schlacht von Karrari sehe dazu extra Artikel und die Bildergallery) geschlagen. Die Mahdisten flohen daraufhin nach Süden. Hier kontrollierten sie bis Oktober 1899 das Gebiet von Darfur bis zur Grenze nach Äthiopien.



Britisch-ägyptisches Kondominium


1898 kam es zur Faschodakrise zwischen Großbritannien und Frankreich, die sich nicht über ihre Besitzansprüche auf den Sudan einigen konnten. Am Ende musste sich Frankreich aus Faschoda zurückziehen, verzichtete 1904 offiziell, und der Sudan wurde anglo-ägyptisches Kondominium; doch de facto blieb er bis 1953 eine britische Kolonie. Ägypten beanspruchte den Sudan weiterhin für sich, war aber in dem Kondominium lediglich „Juniorpartner“, das heißt: Britische Beamte kontrollierten die Verwaltung des Sudan und ägyptische Beamte waren höchstens in der mittleren Führungsebene vorzufinden.


Unter der britischen Herrschaft wurde die Hauptstadt Khartum planmäßig ausgebaut, eine Universität errichtet (hauptsächlich zur Ausbildung lokaler Beamter) und vor allem der Anbau von Baumwolle intensiviert, die für die britische Textilindustrie ein sehr wichtiges Importgut war. Wichtigstes Anbaugebiet wurde die Gegend zwischen Weißem und Blauem Nil südlich Khartums.


Derweil strömten protestantische und katholische Missionare ins Land und bekehrten im Süden Teile der vorher „heidnischen“ Religionen oder dem monophysitischen Christentum äthiopischer Prägung angehörigen Schwarzen, sodass sich dort, wo es bisher keine Islamisierung gab, die christliche Minderheit zum Teil beträchtlich vergrößert.



Republik Sudan  Unabhängigkeit 1956


Am 12. Februar 1953 geht Ägypten einen Kompromiss ein: Der künftige Sudan soll selber entscheiden, ob er zu Ägypten gehören will oder nicht. Die Wahlen am 29. November gehen eindeutig zugunsten der Nationalen Unionspartei (Umma-Partei – UP) aus. Damit ist der Weg in die Selbständigkeit weitgehend geebnet. Schon 1948 führten die Briten im Sudan eine Verwaltungsreform durch und ließen gegen den ägyptischen Widerstand 1951 eine nationale verfassunggebende Versammlung zu. Nach den Wahlen vom November gelingt es Ismail al-Azhari (* 1902, † 1969) am 9. Januar 1954 eine Regierung zu bilden.


1955 beginnt der Bürgerkrieg zwischen dem christlich-schwarzen Süden und dem islamisch-arabischen Norden des Landes.


Am 1. Januar 1956 wurde der Sudan unter Präsident al-Azhari unabhängig. Im April des Jahres wird der Sudan Mitglied der Arabischen Liga und demonstriert so seine Zugehörigkeit zur Arabischen Welt.


Bei den Wahlen vom 11. März 1958 wird die Umma mit 68 der 173 Parlamentssitze stärkste Partei. Wegen der Probleme innerhalb der Koalition wendet sich ihr Führer Abdullah Khalil an den Oberbefehlshaber der Armee, General Ibrahim Abbud. Dieser putscht am 17. November. Er löst das Parlament auf, suspendiert die Verfassung, verbietet alle Parteien und wird als Oberhaupt der Militärjunta Staatschef.


Am 15. November 1964 wird Abbud von einer zivilen Regierung unter al-Azhari wieder abgelöst. Diese Zeit wird geprägt durch Instabilität und Rivalitäten der Parteien.



1969–1985: Herrschaft von Numairi


Schon am 25. Mai 1969 gibt es einen neuen Putsch. Diesmal unter Oberst Dschafar Muhammad an-Numairi, der in der Folge die Sudanesische Sozialistische Union (SSU) als alleinige Partei im Staate installiert. Er nähert sich außenpolitisch der Sowjetunion an und verstaatlicht 1970 ausländische Banken und Unternehmen. Seine Politik richtet sich zunächst am damaligen panarabistischen Vorbild Gamal abd al-Nassir aus.


Am 19. Juli 1971 kommt es zu einem kommunistischen Putschversuch im Sudan: Linke Kräfte in Numeiris Revolutionsrat rebellieren gegen dessen nationalrevolutionären Flügel. Numeiri kann den Putsch am 22. Juli des Jahres mit Hilfe Libyens und Ägyptens niederschlagen. Es folgen Verhaftungen, Hinrichtungen und diplomatische Konflikte mit Moskau. Am 10. Oktober 1971 wird Numeiri zum Staatschef gewählt.


1972 erreicht er mit dem aufständischen Süden das Friedensabkommen von Addis Abeba. Der Süden erhält eine Autonomie; eine Amnestie für die Rebellen und Wirtschaftshilfe für den armen Süden werden versprochen. Am 13. Juni 1972 nimmt der Sudan wieder seine diplomatischen Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland auf. Am 25. Juli auch wieder zu den USA. Dies wird im Westen als außenpolitische Öffnung des Sudan begrüßt, im Ostblock hingegen als Hinwendung zum Imperialismus gewertet.


Am 14. April 1973 gibt es eine neue Verfassung für den Sudan. Der Islam wird als Staatsreligion verankert, das Christentum als Minderheitenreligion anerkannt, dem Süden die Autonomie versichert – und das alles unter Führung der SSU als alleiniger verfassungsmäßiger Staatspartei. Tatsächlich wird am 22. Oktober eine Autonomieregierung des Südsudan eingerichtet.


1976 gibt es einen weiteren Putschversuch, der aber fehlschlägt. Numeiri beschuldigt Libyen der Urheberschaft und schließt am 15. Juli ein Beistandsabkommen mit Ägypten. Die Beziehungen zur Sowjetunion verschlechtern sich zunehmend. Diplomatische Kontakte werden minimiert.


Am 14. August 1977 werden diverse Exilpolitiker rehabilitiert und dürfen wieder in den Sudan kommen. Sadiq al-Mahdi versöhnt sich mit Numeiri und löst seine Nationale Front kurzerhand auf. Im Gegenzug verspricht Numeiri politische Teilhabe unter dem Dach der SSU.


Vom 12. bis 21. Januar 1979 tagen die Parlamente Ägyptens und des Sudan gemeinsam. So soll der Schulterschluss der beiden Staaten auf wirtschaftlichem, sozialem und kulturellem Gebiet unterstrichen werden.


Im März 1980 überstand Dschafar Muhammad an-Numairi auch einen Putschversuch durch fünf Armeeoffiziere, die festgenommen werden. Er beschuldigt daraufhin die Sowjetunion und Syrien, den Putschversuch unterstützt zu haben, und bietet ab Juni 1980 den USA die Benutzung militärischer Einrichtungen im Sudan an. Am 26. Juni 1980 kommt es zudem zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Libyen, weil der Sudan bei dessen Engagement im benachbarten Tschad auf der anderen Seite steht, da Libyen eine Vereinigung beider Länder anstrebt.


1982 kommt es zu weiteren Vereinbarungen der engen Zusammenarbeit mit Ägypten in der Nilregion.


1983 begehrte der Südsudan erneut auf. Beobachter gingen davon aus, dass diesmal ethnische Streitigkeiten nur vorgeschoben sind und es vielmehr um die dort entdeckten Erdöllagerstätten geht. Hinzu kam die Einführung der Schari'a am 9. September des Jahres. Die SPLA unter John Garang nahm im Süden ihren Widerstandskampf zur „Befreiung des Sudan“ auf. Sie wurde von Äthiopien logistisch unterstützt und sah sich selber nicht als separatistisch.


Im April 1984 wurde der Ausnahmezustand verhängt. Numeiri näherte sich immer mehr den Muslimbrüdern unter dem religiösen Führer Hassan al-Turabi an. Wichtigster Oppositionsführer wurde wieder Sadiq al-Mahdi, der sich auf den Nimbus seines Vorfahren, den mächtigen al-Mahdi aus dem 19. Jahrhundert (siehe oben) berufen konnte und als moderater Vertreter des Islam gilt. Er führte die Umma-Partei an und gründete die Ansar-Brüderschaft.


Sowohl die Bevölkerungsmehrheit als auch die Nationalversammlung lehnten Numeiris Islamisierungspolitik ab. Es kam zum Eklat, als sich Numeiri offiziell als Imam ausrufen und den Sudan als islamischen Staat umtaufen lassen wollte, und die Nationalversammlung ihm die Zustimmung verweigerte.


Am 18. Januar 1985 wurde der 76-Jährige reformorientierte religiöse Führer Mahmud Taha (Republikanische Bruderschaft) wegen Häresie hingerichtet. Als US-Vizepräsident George H. W. Bush im März im Sudan weilte, kritisierte er Numeiris Islamisierungskurs angesichts der sich verschärfenden Wirtschaftslage des afrikanischen Landes. Daraufhin wurden Turabi und weitere Muslimbrüder verhaftet.


Numeiri wurde am 6. April 1985 nach Unruhen und der Drohung mit Generalstreik in Khartum durch einen unblutigen Militärputsch gestürzt. Numeiri befand sich zu der Zeit in den USA bei einem Staatsbesuch. Der provisorische Militärrat (TMC) unter Swar ad-Dahab übernahm die Macht und ernannte eine Übergangsregierung. Trotz Friedensangebots ging der Kampf der SPLA im Süden weiter, während sich im Norden Widerstand gegen die Reform der unter Numeiri geschaffenen Herrschaftsstrukturen formierte.


Außenpolitisch orientierte sich die neue Regierung wieder stärker an Libyen und der Sowjetunion und nahm auch wieder diplomatische Beziehungen zum Iran auf, was die USA mit Sorge betrachteten. Am 10. Oktober schließlich, wurde eine Übergangsverfassung eingesetzt, und es wurden Wahlen ausgeschrieben.


Vom 1. bis 12. April 1986 gab es allgemeine Wahlen im Sudan, an denen sich 40 Parteien beteiligten. Wegen der anhaltenden Kämpfe im Süden wurde dort in dutzenden Wahlkreisen nicht gewählt. Die Umma-Partei (UP) von Sadiq al Mahdi bekommt 99 Sitze, die Demokratische Unionspartei (DUP) 63; und die Nationale Islamische Front (NIF) unter Hassan Turabi 51.


Sadiq al-Mahdi wurde am 15. Mai Ministerpräsident der Koalitionsregierung aus UP und DUP. Die Muslimbruderschaft, die unter dem Dach der NIF agierte, konnte durch ihre parlamentarische Stärke verhindern, dass die Schari'a wieder ganz aus dem sudanesischen Rechtswesen verschwand.


Derweil konnte die SPLA weiter Boden gut machen, und Vermittlungsbemühungen zwischen al-Mahdi und dem SPLA-Führer John Garang in Addis Abeba scheiterten. Die Versorgungslage der Bevölkerung verschlechterte sich zunehmend.



1989 bis heute: Herrschaft von Bashir


Sudan mit dem 2011 unabhängig gewordenen Südsudan. In altrosa sind die weiteren Regionen markiert, in denen es separatistische Bestrebungen gibt, rote Flächen stellen Gebietskonflikte dar.


1989 putschte wieder das Militär, und der islamisch orientierte Umar Hasan Ahmad al-Baschir übernahm mit seinem Revolutionären Kommandorat (RCC) die Macht.


Im Juli 1991 wurde die Schari'a erneut im vollen Umfang eingeführt. Darüber hinaus verbot Baschir weitere Hilfsflüge der Operation Lifeline Sudan (OLS) in den hungernden Süden.


Inzwischen spitzte sich der Konflikt im Süden zu, und es kam 1992 zu einer großangelegten Offensive der Regierungstruppen gegen die Sudanesische Volksbefreiungsarmee (SPLA). Daran änderte auch die offizielle Beendigung der Militärdiktatur im Jahr 1993 nichts. Die Fronten gegenüber dem nach Autonomie strebenden Süden verschärften sich. Beobachter der Vereinten Nationen sprachen von Völkermord, begangen von radikalen Islamisten unter Billigung bzw. Beteiligung der Regierungstruppen. Der Sudan wurde bereits 1992 von der UNO wegen Menschenrechtsverletzungen verurteilt.


Am 10. Februar 1993 besuchte Papst Johannes Paul II. die Hauptstadt Khartum.


Nach seiner Wiederwahl als Präsident 1996 verhandelte al-Bashir erfolglos mit der SPLA, so dass die Gespräche 1997 in Nairobi als gescheitert erklärt werden mussten. Im darauf folgenden Jahr wurden die Verhandlungen in der kenianischen Hauptstadt wiederaufgenommen. Hassan al-Turabi (inzwischen Parlamentspräsident) erklärte im Juli 1998, dass eine Unabhängigkeit des Südens nicht mehr ausgeschlossen werde.


1998 griffen die Vereinigten Staaten den Sudan an und bombardierten die Asch-Schifa-Arzneimittelfabrik nahe der Hauptstadt Khartum. Dies wurde offiziell damit begründet, dass dort angeblich Giftgas produziert werde und eine Verwicklung des Sudan in die Terroranschläge von Nairobi und Daressalam bestehe. Beweise für diese Behauptungen konnten bis heute nicht erbracht werden.


Bereits 250.000 Menschen sollen im Süden durch die Bombardierungen getötet worden sein und 2,5 Millionen akut von einer Hungersnot betroffen. Im selben Jahr verdichteten sich auch Berichte über den zunehmenden Sklavenhandel im Süden.


1999 wurde das sudanesische Parlament aufgelöst, al-Baschir verhängte den Ausnahmezustand und entließ die Anhänger Turabis aus der Regierung. Ein vereinbarter Waffenstillstand zwischen Regierung und Rebellen wurde gebrochen, was den Hilfsorganisationen die Arbeit erschwerte.


Bei den Neuwahlen von 2001 gewann al-Baschir haushoch, was unter anderen darauf zurückzuführen ist, dass die Oppositionsparteien die Wahl boykottieren. Der Ausnahmezustand wurde erneut verlängert.


Seit dem Friedensvertrag von 2005 mit dem Süden jedoch regiert Umar al-Baschir mit seiner Nationalen Kongresspartei gemeinsam mit der Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung.


Im Jahr 2011 kam es zu einem Unabhängigkeitsreferendum im Südsudan, in welchem die Mehrheit der Südsudanesen für einen unabhängigen Staat stimmten. Seit dem 9. Juli 2011 ist der Südsudan offiziell vom Sudan getrennt.



  

Pyramiden von Meroe, erbaut durch das Reich Kusch

Karte der christlichen Königreiche im Mittelalter

Muhammad al-Mahdi

Gordon Pasha

Ismail al Azhari

Al Sadig al Mahadi

General Abood

Gaafar Numeiri

Omer al Bashir

Die Unabhägigkeit



Politisches System



Der Sudan ist gemäß der Verfassung von 1998 eine Islamische Republik und wird seit 1989 von einer Militärregierung regiert. Staatsreligion ist der Islam. Es gilt die Scharia. Der Präsident wird alle fünf Jahre direkt vom Volk gewählt. Bei den Wahlen zwischen dem 13. und 22. Dezember 2000 gewann die Nationale Kongresspartei (NCP) die absolute Mehrheit der Sitze, während die Oppositionsparteien die Wahl boykottierten. Auch die Wahlen 2005, an denen sich auch die Oppositionsparteien beteiligten, gewann die NCP unter al-Baschir. Alle Sudanesen im Alter ab 18 Jahren besitzen das Wahlrecht.


Seit 2005 regieren die Nationale Kongresspartei (NCP) und die Sudanesische Volksbefreiungsbewegung (SPLM) gemeinsam in der Regierung der Nationalen Einheit. Diese Machtaufteilung wurde im Friedensabkommen von 2005 vereinbart und sollte nach den freien Wahlen im April 2010 das Referendum im Januar 2011 vorbereiten. Die Nationale Kongresspartei kam mit dem Militärputsch 1989 unter Umar Hasan Ahmad al-Baschir an die Macht und übte bis 2005 die Alleinherrschaft aus, während die Sudanesische Volksbefreiungsbewegung bis 2005 für die Unabhängigkeit des Südsudan kämpfte. Mit dem Friedensabkommen wurde die autonome Region Südsudan geschaffen, die die Sudanesische Volksbefreiungsbewegung allein verwaltete. Der Regierungschef der Autonomen Region Südsudan war gleichzeitig Vizepräsident des Gesamtstaates. Am 9. Juli 2011 wurde der Südsudan als Republik Südsudan unabhängig.



Innenpolitik


Der langjährige Führer der Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung (SPLM), John Garang, kam am 30. Juli 2005 bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben. Die Nachricht vom Tod des erst am 9. Juli vereidigten Vizepräsidenten der Zentralregierung löste zunächst Befürchtungen über einen erneuten Ausbruch des Bürgerkrieges im Südsudan aus, als nach Bekanntwerden der Nachricht bei gewaltsamen Ausschreitungen in Khartum, Malakal und Dschuba 130 Personen getötet und mehr als 400 verletzt wurden. Am 5. August wurde Garangs langjähriger Stellvertreter Salva Kiir Mayardit zum neuen Chef der SPLM bestimmt und am 11. August auch als neuer Vizepräsident des Sudan vereidigt.


In der am 20. September vorgestellten Regierung der nationalen Einheit, die 29 Minister umfasst, behielt die Nationale Kongresspartei (NCP) von Staatschef Umar Hasan Ahmad al-Baschir 4 von 5 Schlüsselministerien: Inneres, Verteidigung, Energie und Finanzen. Lediglich das Außenministerium wurde dem SPLM-Politiker Lam Akol anvertraut. Die SPLM hatte auch das Erdölministerium beansprucht, um die Erdöleinnahmen (und den verfassungsrechtlich zugesicherten Anteil des Südens) kontrollieren zu können. Mayardit gab schließlich nach, um die Einsetzung der Regierung nicht weiter zu verzögern. Dafür erntete er heftige Kritik aus der SPLM, da die Regierung in dieser Form der vertraglich gesicherten Machtteilung kaum mehr entspreche. Auch die gesamte Verwaltung und alle anderen politischen Institutionen blieben vollständig in der Hand der NCP. Die Opposition im Norden des Landes zog ihre Minister aus der Regierung zurück, da sie sich in der Anzahl und Verteilung von Ressorts nicht angemessen berücksichtigt sah.


Mayardit stellte am 21. Oktober 2005 die erste Regierung der Autonomen Region Südsudan vor, der er als Regierungschef vorsteht.



Menschenrechte


Trotz des Friedensabkommens von 2006 zwischen der regierenden Nationalen Kongresspartei (National Congress Party – NCP) und der im Südsudan regierenden Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung (Sudan People’s Liberation Movement – SPLM) kommt es weiterhin zu Konflikten und Menschenrechtsverletzungen. Die Zivilbevölkerung in Darfur leidet besonders an den Folgen des Völkermordes. Die Streitkräfte der Regierung und die mit der Regierung verbündeten Milizen und militante Gruppen begehen weiterhin Verbrechen an der Zivilbevölkerung. Sie morden, vergewaltigen und bombardieren ganze Wohngebiete. Angriffe und Kämpfe der Lord’s Resistance Army (LRA) im Süden des Landes forderten schätzungsweise 2.500 Todesopfer und vertrieben 359.000 Menschen im Laufe des Jahres 2009. Insgesamt, so schätzt man, sind seit dem Ausbruch des Konflikts im Jahre 1983 bis heute 3,5 Millionen Menschen im Südsudan auf der Flucht.


Nach Angaben der UNO sind heute ca 2,7 Millionen Zivilisten innerhalb des Landes auf der Flucht und mehr als 250.000 Menschen sind bereits in den benachbarten Tschad geflohen. Laut UNO sind im Jahr 2006 schätzungsweise 200.000 Menschen als Folge des Konflikts gestorben, bis zum Jahr 2008 könnten bis zu 100.000 mehr sterben.


Am 4. März 2009 stellte der Internationaler Strafgerichtshof (ICC) einen Haftbefehl gegen Präsident al-Bashir wegen Kriegsverbrechen in zwei Fällen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in fünf Fällen aus. Der Haftbefehl gegen Präsident al-Bashir war der dritte, den der ICC im Zusammenhang mit Darfur ausgestellt hatte.[21] Ebenfalls am 4. März 2009, unmittelbar nachdem der ICC Haftbefehl gegen Präsident al-Bashir erlassen hatte, verwies die Regierung 13 internationale humanitäre Organisationen des Landes und ordnete die Schließung von drei nationalen Menschenrechtsorganisationen und Organisationen der humanitären Hilfe an. Journalisten waren nach wie vor Einschüchterungsversuchen und Festnahmen durch den Geheimdienst ausgesetzt.


Das Justizsystem wird als unfair eingestuft. Zwischen Juli 2008 und Juni 2009 wurden 103 Personen von Sondergerichten zur Verhandlung terroristischer Straftaten zum Tode verurteilt. Laut Amnesty wurden auch 2009 nach wie vor grausame, unmenschliche und erniedrigende Strafen wie etwa Auspeitschungen verhängt und vollstreckt. Es kam zu willkürlichen Festnahmen, Folter und anderen schweren Misshandlungen.


Im Zuge von Angriffen auf Dörfer und Gebiete in der Nähe von Lagern für Binnenflüchtlinge waren Vergewaltigungen und andere Gewalttätigkeiten gegen Frauen nach wie vor weit verbreitet.Durch den Bürgerkrieg werden viele Kinder als Kindersoldaten zwangsrekrutiert. Es herrscht ein Klima der Diskriminierung und Gewalt gegen sexuelle Minderheiten. Homosexualität wird vom Staat kriminalisiert. Aus dem Jahre 2010 wurden mehrere Fälle von Auspeitschungen bekannt. Ein Fall beschreibt, wie Transvestiten für das Tragen von Frauenkleidern und Make up bestraft wurden, ein anderer eine Gruppe junger Frauen in Khartum, die ausgepeitscht wurden, weil sie Hosen trugen.



Konfliktgebiete


Darfur


Darfur wurde 2003 zum Schauplatz einer blutigen Rebellion gegen die arabisch-dominierte sudanesische Regierung mit zwei schwarzafrikanischen Rebellengruppen – der Sudanesischen Befreiungsarmee (Sudan Liberation Army, SLA) und der Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit (Justice and Equality Movement, JEM), die die Regierung beschuldigen, Schwarzafrikaner zugunsten der Araber zu unterdrücken. Im Gegenzug begann die Regierung einen Feldzug mit Luftbombardements und Bodenangriffen, durchgeführt von einer arabischen Miliz, den Dschandschawid. Die sudanesische Regierung wies jedoch eine Mitschuld an den Verbrechen der Milizen in Darfur zurück. Am 8. April 2004 wurde aufgrund des internationalen Drucks ein Waffenstillstandsabkommen geschlossen, für dessen Einhaltung die Friedensmission African Union Mission in Sudan (AMIS) mit logistischer Unterstützung der NATO sorgen sollte.


Im September 2005 kam es allerdings zu neuen Kämpfen in der Region. Hintergrund waren die am 15. September wieder aufgenommenen Friedensgespräche in Abuja. Eine Splittergruppe der SLA boykottierte die Verhandlungen und überfiel Hilfslieferungen und Regierungsgebäude. Am 29. September starben 30 Personen nach Attacken der Dschandschawid auf ein Flüchtlingslager in Nord-Darfur, am 9. Oktober entführte eine Fraktion der JEM 38 AMIS-Soldaten, die später wieder freigelassen wurden. SLA-Rebellen töteten am 7. Oktober vier Soldaten der AMIS-Friedenstruppe, die nur über einen Beobachterstatus verfügen und nicht einmal bei Vergewaltigungen einschreiten dürfen. Ein von der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch am 12. Dezember veröffentlichter Bericht erneuerte die bereits seit 2004 erhobenen Vorwürfe gegen die sudanesische Regierung, bis in die höchsten Ebenen in Planung und Durchführung der Kriegsverbrechen in Darfur verwickelt zu sein, was von der Regierung zurückgewiesen wurde. Seit März 2005 ermittelt der Internationale Strafgerichtshof (ICC) gegen Kriegsverbrecher im Darfur-Konflikt.


Anfang Februar 2006 intensivierten sich die bewaffneten Auseinandersetzungen erneut. Der Befehlshaber der AMIS-Mission machte die Rebellenbewegungen hierfür verantwortlich. Sie hätten durch Angriffe auf die beiden in Regierungshand befindlichen Städte Shearia und Golo Gegenangriffe der Dschandschawid auf Flüchtlingslager ausgelöst. Als Reaktion auf diese Angriffe hatten bis zu 70.000 Personen die Flüchtlingslager verlassen. Nach unabhängigen Angaben waren es jedoch weiterhin hauptsächlich die mit der sudanesischen Regierung verbündeten Milizionäre, die gegen Flüchtlinge und die ausländischen Hilfsorganisationen vorgingen. Am 5. Mai 2006 unterzeichnete die sudanesische Regierung und die bedeutendere Fraktion der Sudanesischen Befreiungsarmee (SLA) unter Minna Minnawi ein Friedensabkommen in Abuja.[29][30] Die andere Fraktion der SLA unter Abdelwahid al-Nur und die Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit (JEM) lehnen eine Zustimmung zum Abkommen ab, da sie ihre Hauptforderungen der sofortigen Schaffung einer Region Darfur anstatt der drei Bundesstaaten und die Einrichtung eines zweiten Vizepräsidenten für Darfur nicht berücksichtigt sehen.


Die meisten Rebellen, die das Abkommen ablehnen, haben sich zur Nationalen Erlösungsfront (engl.: National Redemption Front, kurz NRF) zusammengeschlossen und erklärten den Waffenstillstand für beendet. Neue Kämpfe in Darfur zwangen Mitte Juni 2006 das Welternährungsprogramm, seine Arbeit einzustellen, wodurch 400.000 Menschen von einer Hungersnot bedroht waren. Die Dschandschawid hatten bereits in der Woche nach der Unterzeichnung des Abkommens ihre Überfälle wieder aufgenommen. Daraufhin entsandte die sudanesische Regierung zusätzliche Truppen nach Darfur und startete eine seit dem 28. August 2006 andauernde Offensive in Nord-Darfur mit Unterstützung der Minnawi-SLA um die Rebellen der NRF zurückzudrängen.


Ostsudan


Der Osten des Sudan, der hauptsächlich von den Ethnien der Bedscha und Rashaida bewohnt wird, ist eine arme und unterentwickelte Region, deren Bewohner kaum von den dortigen Bodenschätzen oder von den Einnahmen aus dem Erdölexport profitieren. Viele Bedscha und Rashaida fühlen sich daher von der Zentralregierung in Khartum marginalisiert und unterdrückt. Die in der Eastern Front zusammengeschlossenen Widerstandsorganisationen verübten immer wieder Angriffe auf Regierungseinrichtungen. Seit Anfang 2006 laufen in Eritrea Friedensverhandlungen zwischen der Regierung und den Rebellen des Ostsudan. Dabei wurde am 26. Juni 2006 bereits ein Waffenstillstands-Abkommen unterzeichnet.


  

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Schlacht von Omdurman


In der Schlacht von Omdurman in Sudan besiegte am 2. September 1898 eine waffentechnisch stark überlegene anglo-ägyptische Armee unter Horatio Herbert Kitchener die Anhänger des 1885 verstorbenen Mahdi Muhammad Ahmad unter ihrem Führer Abdallahi ibn Muhammad. Die Schlacht bedeutete das Ende der Vorherrschaft der Mahdisten im Sudan und ermöglichte die Errichtung eines anglo-ägyptischen Kondominiums in Sudan.


Vorgeschichte


Der Sudan stand ab 1821 unter der Herrschaft der osmanischen Vizekönige (Khediven) von Ägypten. Der 1881 begonnene Mahdi-Aufstand fand 1885 mit der Eroberung Khartums seinen Höhepunkt. Die zur Rettung des britischen Beauftragten für die Evakuierung von Khartum Charles George Gordon entsandte Entsatzarmee Gordon Relief Expedition kam zu spät.


Am 3. Juni 1884 wurde zwischen Äthiopien und Großbritannien der Vertrag von Adua über eine engere Zusammenarbeit geschlossen, da die Briten eine Zunahme des französischen Einflusses auf Äthiopien befürchteten. Der Vertrag verpflichtete die britisch-ägyptischen Truppen, den Äthiopiern gegen die Mahdisten zu helfen. Gleichzeitig begannen die Briten mit dem Aufbau einer ägyptischen Armee. 1892 wurde Horatio Herbert Kitchener zum Sirdar (Oberbefehlshaber) der ägyptischen Armee ernannt und arbeitete ab diesem Zeitpunkt an einen Plan zur Rückeroberung des Sudans.


Am 12. März 1896 erhielt Kitchener schließlich die Vollmacht zum Beginn des Feldzuges und die Anglo-Egyptian Nile Expeditionary Force wurde in Marsch gesetzt. Größtes Problem neben dem erwarteten militärischen Widerstand der Mahdisten war die Sicherstellung des Nachschubes, da die Nilkatarakte keine durchgehende Befahrung mit Schiffen erlaubten. Der Nachschub wurde letztendlich mit dem Bau einer Eisenbahnstrecke im großen Nilbogen von Wadi Halfa nach Abu Hamed und später Atbara gesichert.


Nach mehreren Gefechten näherte sich schließlich Ende August 1898 die britische Armee der direkt am Nil gelegenen Hauptstadt der Mahdisten Omdurman.



Gliederung


Anglo-ägyptische Armee


In der Schlacht kämpften in Kitcheners Armee 8.200 Briten und 17.600 Ägypter und Sudanesen. Die britisch-ägyptische Armee war eingeteilt in eine britische Division (2 Brigaden) unter Generalleutnant Sir William Gatacre und eine ägyptische Division (4 Brigaden) unter Generalmajor Archibald Hunter. Darüber hinaus verfügte der Sirdar über 10 Kanonenboote. An Tieren waren 2469 Pferde, 896 Maultiere, 3524 Kamele und 229 Esel an der Operation beteiligt.

Die anglo-ägyptischen Soldaten waren mit modernen Karabinergewehren Lee-Metford MK II ausgerüstet.



 Britische Infanteriedivision (William Forbes Gatacre)


        1. Brigade (Andrew Gilbert Wauchope)


            1. Bataillon – Royal Warwickshire Regiment

            1. Bataillon – Lincolnshire Regiment

            1. Bataillon – Cameron Highlanders

            1. Bataillon – Seaforth Highlanders


        2. Brigade (Neville Gerald Lyttelton)


            1. Bataillon – Grenadier Guards

            1. Bataillon – Northumberland Fusiliers

            2. Bataillon – Lancashire Fusiliers

            2. Bataillon – Rifle Brigade


 Ägyptische Division (Archibald Hunter)


        1. Brigade (Hector Archibald MacDonald)


            2. Ägyptische Bataillon

            9. Sudanesisches Bataillon

            10. Sudanesisches Bataillon

            11. Sudanesisches Bataillon


        2. Brigade (John Grenfell Maxwell)


            8. Ägyptische Bataillon

            12. Sudanesisches Bataillon

            13. Sudanesisches Bataillon

            14. Sudanesisches Bataillon


        3. Brigade (D. F. Lewis)


            3. Ägyptische Bataillon

            4. Ägyptische Bataillon

            7. Ägyptische Bataillon

            15. Ägyptische Bataillon


        4. Brigade (John Collinson)


            1. Ägyptische Bataillon

            5. Ägyptische Bataillon

            17. Ägyptische Bataillon

            18. Ägyptische Bataillon


          


    Kavallerie


        21st Lancers (4 Schwadronen)

        Egyptian Cavalry (9 Schwadronen)

        Camel Corps (8 Kompanien)


    Artillerie (C. J. Long)


        32nd Field Battery, Royal Artillery (8 Geschütze, davon 2 Vierzigpfünder)

        37th Field Battery, Royal Artillery (6 Geschütze, 5-Zoll-Haubitzen)

        Ägyptische The Horse Battery (6 7,75 cm-Krupp-Geschütze)

        Ägyptische No. 1 Field Battery (6 Maxim-Nordenfeldt-75-mm-Schnellfeuergeschütze)

        Ägyptische No. 2 Field Battery (6 Maxim-Nordenfeldt-75-mm-Schnellfeuergeschütze)

        Ägyptische No. 3 Field Battery (6 Maxim-Nordenfeldt-75-mm-Schnellfeuergeschütze)

        Ägyptische No. 4 Field Battery (6 Maxim-Nordenfeldt-75-mm-Schnellfeuergeschütze)

        1 Einheit der 16th Company Eastern Division (6 Maxim-Maschinengewehre)

        1 Einheit der Royal Irish Fusiliers (4 Maxim-Maschinengewehre)

        5 ägyptische Batterien (10 Maxim-Maschinengewehre)


 1 Pioniereinheit der Royal Engineers


   Nilflottille (Commander Colin Richard Keppel)


            ältere Heckrad-Kanonenboote:


            Tamai. Hafir, Abu Klea, Metemma (jeweils 1 Zwölfpfünder, 2 Maxim-Nordenfeldt)


            Heckrad-Kanonenboote Baujahr 1896


            Fateh. Naser, Zafir (jeweils 1 schnellfeuernder Zwölfpfünder, 2 Sechspfünder-Geschütze,

            4 Maxim- Maschinengewehre)


            Schraubenkanonenboote Baujahr 1898


            Sultan. Melik, Sheikh (2 Nordenfeldt-Geschütze, 1 schnellfeuernder Zwölfpfünder, 1 Haubitze, 4 Maxims)


            Transportdampfer: Dal. Akasha, Tahra, Okma, Kaibar



Armee der Mahdisten


Die Armee der Mahdisten wurde vom Kalifen Abdallahi ibn Muhammad selbst angeführt. In den offiziellen Berichten von Kitchener und dem Chef der Aufklärung Reginald Wingate wird die Zahl der Soldaten mit 52.000 angegeben. Diese Anzahl wurde seither in den meisten Werken zur Schlacht übernommen. Augenzeugen des Truppenaufmarsches und Angaben der Aufklärung der britischen Truppen sprechen von 30.000–35.000 Soldaten.


Die einzelnen Abteilungen der Armee wurde von verschiedenen Emiren angeführt, die an ihren unterschiedlichen Fahnen erkennbar waren. Damit folgten die Mahdisten der Tradition der islamischen Armeen und Karawanen zu Zeiten des Propheten Muhammad. Osman Digna, der erfahrenste der Anführer der Mahdisten, führte keine Fahne,

da er diese bei Kämpfen um Tamai 1884 verlor.



Die wichtigsten Einheiten waren:


    Uthman al-Din [Osman Sheikh Ed Din] (dunkelgrüne Fahne), 10.000–15.000 Mann bzw. 25.000 Mann (12.000 

    Schützen und 13.000 Lanzenträger) Mulazimin

    Yaqub (schwarze Fahne) 12.000 – 14.000 Mann

    Kalif Ali wad Ullu [Ali Wad Helu] (hellgrüne Fahne) 2800 - 5000 Mann

    Osman Digna (keine Fahne) ca. 700 - 2700 Mann

    Abdallahi ibn Muhammad (Leibwache), ca. 2000 Mann

    Kalif al-Sharif (rote Fahne) ca. 2000 Mann.


An Artillerie verfügte die Armee insgesamt über sechs Krupp-Geschütze, acht zehnläufige Mitrailleuse sowie 18 weitere Geschütze unterschiedlichen Typs. Die Munition wurde weitgehend selbst hergestellt.[7]


Die Ausstattung der Soldaten mit Feuerwaffen und Geschützen war gering und von geringerer Qualität, da die taktische Grundüberlegung zum Einsatz dieser Waffen nicht im gezielten Töten des Gegners bestand. Die Handfeuerwaffen dienten der Unterstützung der mit Schwert und Speer Kämpfenden beim Angriff und im späteren Nahkampf. In der Regel bestand die taktische Grundausrichtung in einem massierten Frontalangriff, bei dem auch entsprechende Opfer in Kauf genommen wurden. Ein gezieltes Schießen aus der Deckung oder aus dem Liegen galt als Feigheit



Verlauf


Anmarsch


Die Vorbereitungen der Armee dauerte den ganzen Sommer des Jahres 1898 hindurch. Zur Verstärkung wurde eine zweite britische Brigade sowie die 37th Field Battery in den Sudan entsandt. Dazu kamen noch zwei Vierzigpfündergeschütze, eine britische Maxim-Batterie (Royal Irish Fusiliers), die 21st Lancers sowie drei neue Kanonenboote.

Bis zum 23. August wurde das gesamte Heer vom Militärlager Atbara nach Wad Hamed entlang der linken Nilseite verlegt. Wad Hamed lag kurz vor der Shabaluka-Schlucht und 93 Kilometer vor Omdurman. Ab Wad Hamed verfügte die Armee über keine feststehende Kommunikationsverbindung mit Atbara bzw. Kairo mehr. Nahrungsvorräte waren für 21 Tage vorgesehen.

Auf der rechten Nillseite rückte Edward James Montagu-Stuart-Wortley mit etwa 2500 angeworbenen, irregulären arabischen Söldnern vor.

Die Geschützstellungen der Mahdisten in der Shabaluka-Schlucht waren nicht besetzt, so dass die Nilflottile ungestört flussaufwärts fahren konnte. Das Kanonenboot „Zafir“ kenterte am 28. August in der Nähe von Metemma ohne äußere Einwirkung.


Am 28. August brach die ganze Armee aus ihrem Zwischenlager bei der Royan-Insel auf. Sie marschierte ab diesem Zeitpunkt in der Regel in breiter Front und jederzeit gefechtsbereit. Die britische Division übernahm die linke und die ägyptische Division die rechte Seite. Der Vormarsch ging ungehindert von gegnerischen Truppen vonstatten. Das Lager am Abend des 31. August war rund 25 Kilometer von Omdurman entfernt. Am gleichen Tage hielt der Kalif Abdallahi seine Truppenschau vor den Toren von Omdurman ab.


Die Aufklärung durch die Kavallerie beobachtete am 1. September gegen 11 Uhr den Aufmarsch der Mahdi-Armee und deren Bewegung in Richtung Kerreri. Zur gleichen Zeit waren die Kanonenboote bereits bis Omdurman vorgedrungen und beschossen die dortigen Geschützbatterien und Befestigungen. Die Truppen unter Wortley eroberten gleichzeitig ein Dorf auf der Omdurman gegenüberliegenden Seite des Nils. Eine Haubitze mit Namen „Sheikh“ wurde an Land gebracht und ab 1.30 Uhr wurde das Grabmal des Mahdi mit Lyddit-Granaten beschossen.


Die Armee des Mahdi rückte bis 1.45 Uhr beständig vor. Dann stellte sie den Vormarsch unvermutet ein und die Ansar lagerten an Ort und Stelle, rund 6,5 Kilometer von den Briten und vom Nilufer entfernt. Währenddessen war auch die anglo-ägyptische Armee in Gefechtsaufstellung weitermarschiert. Als erkennbar war, dass kein Angriff der Mahdisten mehr zu erwarten war, wurde am Nilufer ein Lager errichtet. Diese Zeriba wurde wie im Sudan üblich mit Dornenhecken geschützt. Auch die Kanonenboote kehrten am Nachmittag zum Lager zurück und ankerten dort über Nacht.


1. Angriff


Kitcheners Armee wurde um 3:40 Uhr geweckt. Die Aufklärung durch die Armee ergab, dass die Armee des Mahdi ihren Standort über Nacht nicht verändert hatte. Deren Truppen waren im Morgengrauen auf einer Front von acht Kilometer aufgefächert und marschierten in Richtung des Nilufers vor.


Die anglo-ägyptischen Armee verschanzte sich in ihrem halbkreisförmigen Lager. Die beiden an den Flussufern endenden Flanken wurden durch die Kanonenboote gesichert. Auf dem rechts gelegenen Kerreri-Hügel stand die ägyptische Kavallerie und das Camel Corps unter der Führung von Broadwood und auf der linken Seite des Lagers bezogen die 21st Lancers Stellung.


In der Armee des Mahdi stand ganz auf der linken Seite Ali Wad Helu. Dieser umging die Kerreri-Berge auf der linken Seite. Daneben standen die Truppen von Osman Sheikh Ed Din mit rund 15.000 Mann. Im Zentrum befehligte Osman Azrak 8000 Soldaten. Auf der ganz rechten Seite am Surgham-Hügel rückten 6000 Mann mit weißen Fahnen vor. Die übrigen Truppen befanden sich in Reserve am Standort des Khalifa.


Gegen 6.30 Uhr begann die Armee des Mahdis mit dem Angriff. Zuerst wurde eine Salve aus den wenigen Kanonen im Zentrum abgefeuert. Die britische und ägyptische Artillerie antwortete umgehend und schoss direkt auf den angreifenden, noch rund 2700 m entfernten Gegner. Die ganz auf der rechten Seite angreifenden Truppen gerieten kurz darauf ins Schussfeld der Kanonenboote sowie der Geschütze im Lager. Innerhalb weniger Minuten wurde diese Einheit durch die Granaten fast völlig aufgerieben.


Auf der rechten Flanke der anglo-ägyptischen Armee kam es zur Konfrontation zwischen den nach Nordosten vorstoßenden Truppen von Osman Sheikh Ed Din und der Kavallerie Broadwoods. Durch Flankenfeuer auf den Kerreri-Hügel hatte Broadwood rund 50 Tote und Verletzte zu beklagen. Da die Einheiten des Camel Corps Probleme mit dem felsigen Untergrund hatten, wurden sie von Broadwood zurück ins Lager gesandt. Die Mahdi-Truppen waren schon auf fast 350 Meter an die zurückströmenden Kamelreiter herangekommen. Das Camel Corps zog sich direkt nach Westen in Richtung des Nils zurück, verfolgt von den Einheiten der Ansar. Kurz bevor diese am Ufer des Nils den Rückzug zum Lager abschneiden konnten, erhielt das Camel Corps Feuerunterstützung durch ein Kanonenboot. Durch die Feuerkraft aus Gewehren, Maxims und schnellfeuernden Geschützen wurde der Angriff gestoppt und die Reiter konnten unbeschadet das Lager erreichen. Daraufhin begannen die Mahdi-Soldaten die verbliebenen Kavallerieeinheiten zu bedrängen. Diese konnten jedoch auf Grund ihres Aktionsradiuses entkommen und eine Anzahl von gegnerischen Soldaten vom Schlachtfeld weglocken.


Währenddessen ging der Frontalangriff auf das Zentrum des Lagers weiter. Die Mahdisten kamen jedoch nicht weiter als 300 Meter an die Verschanzungen heran. Gegen 8.00 Uhr verebbte der Angriff auf Grund der hohen Verluste von rund 2.800 Toten und 4.200 Verletzten langsam.


Angriff der 21st Lancers


Kitchener und seine Generäle planten nun Omdurman so schnell wie möglich zu besetzen. Dazu war es notwendig das Gebiet zwischen dem Lager und der Stadt vom Gegner zu räumen. Dazu wurde den 21st Lancers der entsprechende Befehl erteilt. Das Regiment erreichte gegen 8.20 Uhr den Kamm des Surgham-Hügels. Eine Aufklärung erbrachte die Erkenntnis, dass sich südlich des Hügels in einem nord-südlich verlaufenden ausgetrocknetem Flusslauf rund 700 Ansar aufhielten. Der Khalifa bemerkte die Bewegung der Briten und verstärkte seine Soldaten im Flusslauf durch weitere 2000 Männer. Gegen 8.40 Uhr waren die vorrückenden Briten rund 275 Meter entfernt, als sie in gegnerisches Gewehrfeuer gerieten. Unmittelbar darauf schwenkten alle 16 Kompanien des Kavallerieregimentes zu einer Linie ein und begannen dem Gegner entgegen zu galoppieren. Als das Regiment rund 230 Meter entfernt war, erhoben sich die Ansar aus ihrer Verschanzung. Die Briten erkannten in diesem Moment die Anzahl der Gegner die ihnen entgegenstand. Beim Zusammenprall der beiden Kampfgruppen wurden etwa dreißig Briten und rund 200 Araber umgeworfen. Unmittelbar darauf entwickelte sich ein heftiger Nahkampf. Die weiterreitenden 21st Lancers sammelten sich gegen 8.50 Uhr auf der gegenüberliegenden Seite des Grabens in einer Entfernung von rund 230 Meter. Von den knapp 400 Mann des Regimentes waren fünf Offiziere und fünfundsechzig Soldaten getötet oder verwundet. 119 Pferde waren tot.


Gegen 9.15 Uhr bezog das Regiment südlich des Grabens Aufstellung. Die abgesessenen Soldaten feuerten von dieser Position aus auf die Araber. Das Feuer der Schnellfeuerkarabiner sorgte für eine entsprechende Wirkung, so dass sich die Mahdisten schließlich nach Norden zurückzogen.



2. Angriff


Etwa gegen 9.00 Uhr begann die Hauptstreitmacht der anglo-ägyptischen Truppen auf Omdurman vorzurücken. Die Infanterie-Brigaden schwenkten nach Auffüllung der Munitionsvorräte nach links und rückten in die Richtung des Surgham-Hügels vor. Die 3. ägyptische Brigade von Lewis folgte in der Marschordnung auf der rechten Seite von Maxwell. MacDonalds erste Brigade marschierte direkt nach Westen um ihre Position in der Aufmarschordnung einzunehmen. Da die Brigaden von Maxwell und Lewis zu weit nach Süden vorrückten entstand zwischen den Brigaden von Lewis und MacDonald eine Lücke die Letztere vom Rest der Truppen isolierte. Die vierte ägyptische Brigade unter Collinson folgte mit dem Troß entlang des Nilufers nach Süden. Zu diesem Zeitpunkt war der Bereich in Richtung der Kerreri-Hügel ohne einen Schutz durch die anglo-britischen Truppen, obwohl dort noch die Streitmacht von Ali Wad Helu stand.


Aus dem Bereich der Kerreri-Hügel rückten bald berittene Kräfte auf das verlassene Lager vor. Die noch in der Zeriba verbliebenen Soldaten des Feldlazarettes begannen den Abtransport der Verwundeten zu beschleunigen. Gleichzeitig erreichten auch die ersten Verwundeten der 21st Lancers das Lager.


MacDonald hatte bei seinem Vormarsch die auf der westlichen Seite des Surgahm-Hügels wartenden Truppen um den Khalifa bemerkt. Unverzüglich ließ er Gefechtsstellung einnehmen und ließ die Geschützbatterien aus rund 1100 Meter feuern. Kurze Zeit später rückten die Truppen unter Yaqub gegen die Brigade von MacDonald vor. Kitchener ließ zur Unterstützung von MacDonald den Kamm des Surgham-Hügels von Maxwells Truppen erobern. Lytteltons Brigade sicherte dabei die linke und Lewis die rechte Flanke. Wauchopes Brigade wurde angewiesen, die Lücke zwischen Lewis und MacDonalds Truppen zu schließen. Collinsons Brigade und das Camel Corps wurden an die rechte Flanke von MacDonald beordert. Damit wurde der Schutz gegen Angriffe von Norden und vom Westen wieder hergestellt.


Die angreifenden Truppen von Yaqub setzten die rechte Flanke von Lewis Brigade unter Druck. Die nach Süden ausgerichtete Brigade von MacDonald nahm die Mahdi-Truppen von der anderen Seite unter Feuer. Es bestand jedoch immer noch die Gefahr, dass diese durch die Lücke zwischen den beiden anglo-ägyptischen Truppenteilen durchbrechen konnten. Die auf dem Surgham-Hügel stehenden Truppen konnten mit ihren Maxim-Maschinengewehren den gegnerischen Soldaten schwere Verluste zufügen und diese immer weiter nach Westen abdrängen.


Wauchopes Brigade traf in dem Moment an der Frontlinie ein, als sich abzeichnete, dass der gegnerische Angriff fehlgeschlagen war. Zu diesem Zeitpunkt wurde die rechte Flanke von MacDonalds Brigade von den Kerreri-Hügeln aus angegriffen. Das gerade erst an der Front eingetroffene Lincolnshire-Regiment wurde unverzüglich zur rechten Flanke beordert. Da gleichzeitig der Angriff aus dem Westen nachließ konnte MacDonald weitere Bataillone und Batterien von dieser Seite nach Nordwesten verlegen. Durch geschicktes und rechtzeitiges Verlegen seiner Truppen konnte MacDonald die nacheinander erfolgenden Angriffe der Mahdi-Truppen erfolgreich abwehren.


Die sudanesischen Soldaten feuerten relativ ungezielt auf die Mahdisten, so dass eine entsprechende Wirkung ausblieb. Erst nach dem Eintreffen der Briten vom Lincolnshire-Regiment und dem Beginn des rhythmischen Gefechtsschießens konnte der Vorwärtsdrang der Ansar gestoppt werden. Auch der Angriff der rund 400 berittenen Mahdisten konnte abgewehrt werden.


Nachdem die Angriffe gestoppt waren, rückten die anglo-ägyptischen Truppen bis 11.30 Uhr nach Westen vor.



Besetzung von Omdurman


Die zurückströmenden Mahdisten wurden von der ägyptischen Kavallerie verfolgt und von den 21st Lancers von der Flanke aus mit Karabinerfeuer attackiert.


Nach der Niederlage auf dem Schlachtfeld ritt der Khalifa in die Stadt zurück. Dort versuchte er den Widerstand zu organisieren. Jedoch nur die wenigsten der Araber leisteten der Aufforderung Folge. Viele der Mahdisten ergaben sich oder flohen nach Süden und Westen. Gegen 16.00 Uhr verließ der Khalifa die Stadt und folgte den nach Süden abrückenden Truppen. Rund 30.000 Menschen flüchteten mit ihm. Unter den überlebenden Heerführern waren Uthman al-Din, Osman Digna sowie der schwer verwundete Ali Wad Helu.


Kitcheners Armee war inzwischen nach Süden abgeschwenkt und sammelte sich gegen Mittag am Fluss etwa 4,8 Kilometer vor der Stadt. Um 14.30 Uhr marschierte die 2. ägyptische Brigade unter Maxwell in breiter Front in die Stadt ein. Die restlichen Teile der Armee folgten.


Kaum war Kitchener in die Vororte der Stadt eingeritten, wurde ihm die Kapitulation der Stadt angeboten. Diese wurde angenommen, außerdem gewährte er eine Verschonung derjenigen, die ihre Waffen niederlegten. Auf Grund dessen konnte die Armee zügig bis zur großen Mauer um den inneren Bezirk von Omdurman vorrücken. Diese wurde noch durch mehrere hundert Mahdisten verteidigt. Durch den Einsatz der Maschinengewehre wurde deren Widerstand jedoch innerhalb einer Viertelstunde gebrochen. Da die Mauer an vielen Stellen durch den Kanonenbootbeschuss vom Vortag zerstört war, bereitete der weitere Vormarsch keine Probleme. In der Innenstadt stießen die Truppen auf viele tote Soldaten und Zivilisten, darunter Frauen und Kinder. Diese waren dem Artilleriebeschuss zum Opfer gefallen.


Ab 16.00 Uhr umritt die Kavallerie die Stadt im Kreise, um Fluchtversuche zu erschweren. Beim Einbruch der Dunkelheit erreichte die Einheiten die Nachricht, dass der Khalifa aus der Stadt geflohen war. Eine Verfolgung wurde bald aufgegeben.



Ergebnis


Der Einsatz moderner Waffen auf Seiten der anglo-ägyptischen Truppen führte zu stark unterschiedlichen Verlusten auf den beiden Seiten der Kontrahenten.


Bei den anglo-ägyptischen Truppen starben drei britische Offiziere und 25 britische Soldaten, dazu zwei ägyptische Offiziere und 18 ägyptische Soldaten. Verwundet wurden elf britische und acht ägyptische Offiziere, sowie 136 britische und 273 ägyptische Soldaten.


Durch britische Offiziere wurden auf dem Schlachtfeld 7.899 Tote gezählt. Dazu kommen noch die unmittelbar darauf von den Angehörigen beigesetzen Sudanesen. Es wird insgesamt von rund 9.700 Gefallenen ausgegangen. Die Anzahl der Verwundeten wird auf 10.000 bis 16.000 geschätzt. Dazu gerieten noch 5.000 Soldaten in Gefangenschaft. Dies kommt nahezu einer vollständigen Vernichtung der Armee des Mahdi gleich.


Viele der verwundeten Ansar lagen mehrere Tage auf dem Schlachtfeld und wurden nur unzureichend versorgt. Auch wurden viele der Verwundeten von britischen Soldaten getötet


Die Schlacht gilt in technisch-taktischer Hinsicht als ein Wendepunkt in der Militärgeschichte, die den Übergang zwischen der Kriegsführung des 19. und des 20. Jahrhunderts besonders augenfällig markierte. Dies resultiert daher, dass einerseits in ihrem Verlauf eine der letzten frontalen Kavallerieattacken der Weltgeschichte geritten wurde; andererseits wurden von den Briten in diesem Kampf erstmals die gerade entwickelten Maxim-Maschinengewehre in größerer Stückzahl eingesetzt.


Nach der Schlacht wurden Omdurman und das vom Mahdi zerstörte Khartum besetzt, welches dann von Kitchener wieder aufgebaut wurde. Gleichzeitig verfügte er aber auch den Abriss des Grabmals des Mahdis. Der Leichnam von Muhammad Ahmad wurde enthauptet. Der Torso wurde anschließend in den Nil geworfen. Der Kopf wurde eine zeitlang als Trophäe ausgestellt, bis er auf Anordnung von Lord Cromer in Wadi Halfa bestattet wurde.


Die Mahdisten flohen nach Süden. Hier kontrollierten sie bis 1899 das Gebiet von Darfur bis zur Grenze nach Äthiopien. Im Oktober 1899 entsandte Kitchener 8.000 Soldaten unter Francis Reginald Wingate um Abdallahi ibn Muhammad endgültig zu besiegen. In der Schlacht von Umm Diwaykarat in der Provinz Kordofan wurde dieser getötet.


Unmittelbar nach dem Sieg in Omdurman sicherten sich die Briten nach Beilegung der Faschoda-Krise die Herrschaft über den Sudan und damit ihren Einflussbereich im östlichen Afrika.


Das zurückeroberte Land wurde nicht an Ägypten zurückgegeben, sondern 1899 als anglo-ägyptisches Kondominium konstituiert, mit Lord Kitchener als erstem Generalgouverneur.








  

Die Schlacht von Omdurman(Schlacht von Karrari)

historische Bilder über der Schlacht von Omdurman(Schlacht von Karrari)

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